Die Hönnequelle entspringt auf 437 m Höhe an den Hängen des großen Attig unweit des Kohlberg bei Neuenrade.
- Von der Hönnequelle bis zur Mündung -
( Aus dem "Heimatbuch der Stadt Neuenrade 1355-1955 im Auftrag der Stadtverwaltung bearbeitet und zusammengestellt von Karl Junker; Text von G.Steineck - Mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Neuenrade )
Geheimnisvolle, stille Walddämmerung hüllten einst den Wanderer ein. Mächtige Tannen reckten sich am Attig zum Himmel empor. Eine Steinbank lud zur beschaulichen Rast ein. Doch die Gruben verlangten nach Holz, und die starken Bäume fielen unter den Schlägen der Axt. Längst aber hat sich der kahle Hang wieder mit Grün bekleidet.
Der Klang unserer Schritte wird aufgesogen vom moosigen Boden, dem starker, herzhafter Duft entströmt. Unter der Bank quillt kristallklares Wasser hervor, drei Quellen vereinigen sich zu einem kleinen Bächlein, der Hönne.
Munter hüpft dieses Wässerlein durch Wiesengründe und Gebüsch, plaudert mit Vergißmeinnicht und Baldrian, trifft Gefährten von rechts und links und wird zum übermütigen Burschen, der unbekümmert über Fels und Gestein springt
Nach kurzen Lauf von 2 km erreicht der Bach Neuenrade; die historische Stätte der einstigen Wasserburg durchfließt er in unterirdischem kanalisierten Lauf und tritt im Mühlendorf wieder zu Tage.
Breit und behäbig liegt das fleißige Städtchen im Tal; schon bald leistet ihm das Bächlein die ersten Dienste.
Im Mühlenteich aufgestaut, treibt das Hönnewasser die Rollfässer einer Fabrik
Kurz vorm Schöntal nimmt die Hönne noch den Brunnenbach auf, der am ehemaligen romantisch gelegenen Kloster Berentrop vorbeifließt, und die Winterlit; beide füllen zur Sommerzeit das schöne Freibad.
Hinter dem Schöntal tritt die Hönne über die Kreisgrenze auf Arnsberger Gebiet.
Munter schlängelt sich die Hönne in Richtung Küntrop
Sie durchzieht fruchtbare Wiesen, streift unterhalb des Bahnhofes Küntrop die historische Stätte der Burg Gevern
( ihr tiefer Wassergraben ist noch heute sichtbar )
und erreicht bald das Dorf Garbeck, nachdem links, an einem Abhang der Giebel gelegen, das Dörfchen Höveringhausen grüßte.
Mit dem veränderten Landschaftsbild um Garbeck ist jener Kalkgürtel erreicht, der sich von Hagen aus über Hohenlimburg, Letmathe, Iserlohn, Hemer bis in die Arnsberg Gegend hinzieht und eine lohnende geologische Wanderung verspricht.
links: der Garbach mündet in die Hönne
mitte : der überregionale Radfernweg R14 überquert die Hönne
rechts: unterhalb von Frühlinghausen gestärkt durch den Zufluss der Bickmecke geht's auf die Gransauer Mühle zu
Im tausenjährigen Balve, dem alten "Ballova". hat unsere Hönne nach zweieinhalbstündigem Lauf schon eine ziemliche Breite erreicht.
links : die Hönne erneut gestärkt durch den Zufluss des Amecke Baches hat Balve erreicht
mitte : hier am Brunnen an der Dreikönigsgasse geht es weiter durch die Innenstadt von Balve
rechts : die Hönne weitet sich aus und verlässt die Innenstadt von Balve
Die Hönne grüßt die Balver Höhle
Unterhalb der Stadt liegt nahe des rechten Bachufers eine gewaltige Höhle der Vorzeit, die bei Festspielen und Vereinsfeiern über 1000 Personen Platz bietet.
Hier legte man zahlreiche Überreste voreiszeitlicher Tiere - Mammut, Nashorn, Mochusochs, Höhlenbär-,
und Werkzeuge der ältesten Steinzeit frei.
Noch ein Blick zurück in Richtung Balve, bevor der Hönne vom Borke, und Orlebach neues Wasser zugeführt wird. Dort finden sich dann mit der Wocklumer Hütte, der Luisenhütte und dem Schloss Wocklum weitere Sehenswürdigkeiten ein.
Wir verlassen die Landstrasse und wandern am Haus Wocklum mit der chemischen Fabrik vorbei den Burgberg hinauf, wo uns eine gut erhaltene Wallburg für den beschwerlichen Aufstieg belohnt.
Der alten Eisenhütte ist schon an anderer Stelle gedacht.
Wir gehen ins sich allmählich verengende Tal zurück, kommen an der Sommerfrische Sanssouci vorbei nach dem romantisch gelegenen Volkringhausen und gelangen an die schönste Partie des Tales.
links : noch mal ein Blick in Richtung Balve
mitte : und schon geht es unter die Eisenbahnbrücke weiter in Richtung Volkringhausen
rechts : Volkringhausen ist erreicht, hier hat aber einer ganz schön Holz vor der Hütte
links : zwischen Bahndamm und Hönne der beliebte Wanderweg durchs Hönnetal
rechts : Brücke und Alte Schiede in Volkringhausen
Die Hönne verlässt Volkringhausen und nimmt bald Ruthmecke und Grübecke mit auf den weiteren Weg.
In zwei nicht weit von einander liegenden Kulturhöhlen ( Karhof- und Honerthöhle ) fand man Schmuck aus Bronce und von Tropfstein eingeschlossene Menschenschädel. Leider beeinträchtigt die Kalkindustrie, die ganze Felsen hinwegräumt, das alte verträumte Idyll.
Holzbrücke bei der Reckenhöhle
Die Tropfsteingebilde der Reckenhöhle - unmittelbar bei der Station Binolen - stehen zwar an der Zahl der Dechenhöhle nach, doch nicht an Mannigfaltigkeit. Oberhalb der Höhle liegt der Burgberg, den ein Pavillon krönt. Hier fand man Reste einer Lehmhütte, die auf eine altgermanische Siedlung schließen lassen.
der Eingang und Ausgang der Reckenhöhle
links : von der Holzbrücke ein Blick zurück in Richtung Volkringhausen
rechts : und nun weiter nach Binolen, hier im Bahnhof Binolen ist das Vereinsheim der
über der Hönne fahren die Züge in den Binoler Tunnel der eine Länge von 277 m hat
Doch was ist da ?
Das Wasser der Hönne verliert sich allmählich und rauscht durch unterirdische Spalten, um nach etwa
280 m wieder hervorzutreten. Von hier lohnt sich der Abstecher nach dem 3 km entfernten Eisborn, das schon im 13. Jahrhundert erwähnt wird.
Überschreitet man beim Kilometerstein 8,0 die Brücke, so kommt man am Forsthaus vorbei zu Feldhofhöhle, einer Wohnstätte der Eiszeit.
Von dort hat man einen guten Blick auf die
"sieben Jungfrauen"
Das Hönnetal Lied von Josef Syre
Im Sauerland ein Tal mir winkt,
von selten schöner Art;
Dort, wo die Hönne silbern blinkt,
dorthin geht heut' die Fahrt.
Hönnetal, mein Märchenland
aus altersgrauer Zeit,
in allen Gauen wohlbekannt,
preist man Dich weit und breit,
in allen Gauen wohlbekannt,
preist man Dich weit und breit.
Es ragen hoch ins Himmelblau,
die Felsen starr und wild.
Wie trutzige Recken wettergrau,
des Tales Wehr und Schild.
Hönnetal, mein Märchenland
.........
In Deinen Höhlen Zauberreich,
manch Wunder sich uns beut,
an Tropfgebilden überreich,
das Aug' sich freut.
Hönnetal, mein Märchenland
aus altersgrauer Zeit,
in allen Gauen wohlbekannt,
preist man Dich weit und breit,
in allen Gauen wohlbekannt,
preist man dich weit und breit.
Es winkt vom schroffen Klusenstein,
die alte Burg mir zu.
Hier Wanderer, stell die Fahrt nur ein,
nichts Schöneres findest du!
Hönnetal, mein Märchenland
......
Die schmale Hönnestraße fortsetzend, erblickt man bald die Klusensteiner Mühle und auf schroffen Felsen die Ruinen der 1353 ( wie auch Neuenrade ) erbauten Grenzveste Klusenstein
Die unterhalb der Burg Klusenstein gelegene Kornmühle, vermutlich aus dem 14.Jahhundert.
1915 durchgreifend umgebaut. Die beiden ehemaligen Wasserräder wurden durch eine restaurierte Turbine zu Stromgewinnung ersetzt.
Die Sage erzählt von zwei feindlichen Brüdern; der eine schleuderte den anderen die Felsen hinab zur Hönne und in den Tod. Auf einer 20 Minuten langen Strecke erschließt das Tal eine der reizendsten Landschaften Westfalens. Steilaufragende 90 m hohe Felsen umstehen die enge Schlucht, in welcher der Bach unter schattigen Bäumen murmelnd dahinzieht.
Über Fluss, Straße und Schiene erhebt sich der mächtige Uhu - Felsen, wagen wir einen Blick durch den Tunnel
Oberrödinghausen ist erreicht und die Hönne und der Asbecker Bach sind vereint.
Dann treten die Berge zurück; das Tal weitet sich und gibt der Industrie Raum
Der Alte Hammer zu Oberrödinghausen
Gut Rödinghausen war Wohnsitz eines der bekanntesten Adelsgeschlechter Westfalens, der Freiherren von Dücker. Das klassizistische Herrenhaus aus dem Jahr 1807 ist von einem an die Hönne angeschlossen Grabensystem und einem historischen Landschaftspark mit dichten Baumbestand umgeben. Literarische Bedeutung erhielt Rödinghausen durch die Aufenthalte der berühmten deutschen Dichterin, Annette von Droste-Hülshoff. Die Stadt Menden wird Gut Rödinghausen als Museum für Industriegeschichte Mendens und der Region mit kulturgeschichtlichem Erlebnisbereich einrichten.
An Haus Rödinghausen vorbei erreichen wir den Zufluss der Bieber in die Hönne
Zwischen Lendringsen und Hüingsen geht es unter der B 515n weiter. Beim Gelände des ehemaligen Eisenwerkes Rödinghausen treffen Fluss, Schiene und Straße wieder aufeinander.
Blick zurück in Richtung B 515n und Hüingsen - Blick von der neuen Brücke am Bessemerweg
Die neue Brücke am Bessemerweg - Nach 121 Jahren wieder Lachse in der Hönne. Die Hönne nimmt an einem Pilotprojekt für das Sauerland teil. 60 Kilogramm etwa 10 000 Jungfische wurden am 20. März 2003 an 10 Stellen zwischen Garbeck und Mendener Innenstadt ausgesetzt.
Blick von der Keplerstrasse in Richtung Lendringsen und Richtung Menden
Zufluss der Oese in die Hönne
wir nehmen Abschied von einem romantischen Stückchen Erde und erreichen bald das gewerbliche Menden, das seine Anfänge bis ins 11. Jahrhundert zurückführt.
Sehenswert sind die alten Festungstürme an der Turmstrasse, die gotische ev. Kirche, die kath. Kirche mit der gotischen Madonna ( 15.Jh.), dem kunstvollen Hochaltar (1620) sowie dem großen Triumphkreuz.
Die Hönne an der Balverstrasse unterhalb des Huckenohlstadion
Bild 1 und 3 Blick von der Fußgängerbrücke zur Hl. Kreuz Kirche
Bild 2 die Fußgängerbrücke Bild 4 Blick von der Brücke Battenfeld in Richtung Kirche
Bild 5 Brücke Battenfeld Bild 6 Blick von der Brücke Battenfeld in Richtung
Wehr und Sperrwerk Obergraben - Schloßmühle - Wasserrad
Das Hönnewehr mit Fischtreppe
links : die Brücke von der Kettenschmiede zu Oberen Promenade
mitte : der Überwurf über Hönne, Bahn und Westtangente
Blick über die Hönne zur Sporthalle des Walramgymnasium
Fußgängerbrücke zwischen Walramstrasse und Obere Promenade
Blick Richtung Walramgymnasium - Blick von der Fussgängerbrücke
Die Bahnhofsbrücke in Menden - Im klaren Wasser gefällt es auch den Forellen
links : nach Rückbau des Wehrs unterhalb der Bahnhofsbrücke bietet die Fischtreppe wieder die Möglichkeit Fluss aufwärts zu schwimmen.
rechts : auf diesem Bild führt die Hönne Hochwasser, dann wird aus dem kleinen Rinnsal von Neuenrade ein reißender Fluss
Fußgängerbrücke von der Kaiserstrasse zur Unteren Promenade ( heute auch schon Geschichte )
Die Brücke Märkische Strasse
Fußgänger- und Eisenbahnbrücke unter der Brücke Märkische Strasse, im weiteren Verlauf fließt der Wannebach in die Hönne
links : die Hönne fließt unterhalb Unnaer Landstrasse an den Tennisplätzen vorbei
mitte : Blick von der Fußgängerbrücke in der Molle in Richtung Tennisplätze
rechts : Blick von der Fußgängerbrücke in Richtung Bösperde
links : Blick von der Bösperder Brücke in Richtung Menden
mitte : Blick von der Bösperder Brücke in Richtung Bahnhof Bösperde
rechts : Blick Richtung Brücke
links : Blick in Richtung Schützenhalle Schwarzer Weg
mitte : die Hönne im Bereich Neuwalzwerk
rechts : hier entlang der Hönne der beliebte Fuß- und Radweg nach Fröndenberg
links : Blick von der Brücke in Richtung Bösperde, wo der Zufluss des Plattheider Siepen liegt
rechts : Blick von der Brücke Abtissenkamp in Richtung Fröndenberg
Blick zurück zur Brücke Abtissenkamp
Blick über die Hönne und Ruhr nach Fröndenberg
Noch einige Meter, dann hat die Hönne ihren Weg geschafft. Sie ist mit 11,4 km auf Mendener Gebiet unser längstes Gewässer. Weitere auf Mendener Gebiet Ruhr 5,7 km - Bieber 4,5 km - Oese 2,9 km
Nach etwa 30 km fließt die Hönne hier auf einer Höhe von 115 m über dem Meeresspiegel in die Ruhr.
Nach weiteren 50 Minuten - das Tal hat sich mehr und mehr geweitet und nimmt einförmigen Charakter an - erreichen wir über den kleinen Flecken Bösperde das linke Ruhrufer. Unweit der Eisenbahnbrücke ergießt sich die Hönne nach einem Lauf von 29 km in die Ruhr. Die Wanderung durch eins der schönsten Täler unseres Sauerlandes ist beendet. Ende
Ich hoffe meine Bilderwanderung entlang der Hönne hat Ihnen gefallen.
Für Anregungen, Kritik oder auch Lob steht Ihnen mein Gästebuch zur Verfügung.
Kontakt:
Wolfgang Kißmer
Wasserstrasse 14
58706 Menden
Tel: 02373-2953