Rico QUASCHNY
Zwei Schatzungsregister des Amtes Balve aus den
Jahren 1568 und 1580
Für das Herzogtum Westfalen blieben aus dem 16. Jahrhundert drei Schatzungsregister erhalten. Als Editionsprojekt der Historischen Kommission für Westfalen erschienen in einem Teilband 1971 zunächst die Register der Jahre 1536 und 1565.1 Seit kurzem liegt auch das dritte Register, das aus dem Jahre 1543 stammt, im Druck vor.2 Neben diesen für das gesamte kurkölnische Sauerland vorliegenden Steuerlisten sind für einige Kirchspiele und Ämter Bruchstücke anderer Schatzungen überliefert. Im Archiv der Freiherren von Wrede zu Melschede entdeckte Dr. Horst Conrad für das Amt Balve zwei Fragmente von Schatzungsregistern aus den Jahren 1568 und 1580.3 Mit dem Auftauchen dieser Registerteile kann für das Amt Balve eine vergleichsweise dichte Überlieferung im Bereich der Steuerlisten festgestellt werden, zumal eine Kopfschatzliste von 1631, ebenfalls aus dem Melscheder Archiv, schon 1978 aufgefunden und ediert wurde.4
Insbesondere bei den Bruchstücken des Jahres 1568 können nähere Angaben zur Enstehungsgeschichte gemacht werden.5 Am 22. September 1567 hatten die Stände des Herzogtums Westfalen auf ihrem Landtag in Werl der Bitte des Landesherrn entsprochen und zwei Landsteuern bewilligt. Der Kölner Kurfürst und Erzbischof Friedrich IV. von Wied (regiert 1562‑1567) hatte sie dazu aufgefordert, da ein Jahr zuvor auf dem Reichstag in Augsburg beschlossen worden war, innerhalb von zwei Jahren eine Reichshilfe zum Türkenkrieg einzuziehen. Im Herzogtum Westfalen sollte der Beitrag durch eine "gewöhnliche Landsteuer" zu Martini 1567 und durch die Erhebung einer halben Schatzung zu Martini 1568 eingezogen werden. Als Bemessungsgrundlage für diese Besteuerung wurde, wie Reinhard Oberschelp feststellte, offenbar eine Abschrift des Schatzungsregisters von 1565 angefertigt. Als Beleg dafür führt Oberschelp an, daß das Register keine Zahlungsvermerke und nahezu keine Berichtigungen aufweist. Anhand der Abschriften älterer Register konnten die Einziehung der Steuern überwacht und Fortschreibungen vorgenommen werden. Die zum Zwecke der Steuererhebung von 1567/68 erfolgte Abschrift des Registers von 1565, darf deshalb in direkte Beziehung zu den erhaltenen Bruchstücken aus dem Jahre 1568 gesetzt werden. Da Oberschelp davon ausgehen mußte, daß das Register von 1567/68 nicht erhalten blieb, wird die Bedeutung der offenbar ersten bekannten Teile der Schatzungen von 1567/68 noch erhöht.
Die leider nur drei Blätter umfassenden Registerteile des Jahres 1568 enthalten folgende Siedlungen des Amtes Balve: Blintrop, Mellen, Altenaffeln, Küntrop, Freientrop, Herdringen, Oelinghausen, Holzen vorm Lüer, Habbel und Stiepel. Von Blintrop und Mellen fehlen jeweils die erste Namen, wobei etwa fünf angenommen werden dürfen, da die obere Blatthälfte abgerissen ist. Ebenso ist durch das Zusammennähen der Blätter jeweils ein Name in der Mitte der Blätter nicht lesbar. Auffällig ist das Fehlen jeglicher Angaben über die Höhe des gezahlten Steuerbetrages. Hinter den ohne erkennbare Reihenfolge notierten Namen finden sich fast immer Bemerkungen wie "dey hefft sinen schath betalth", "dey hefft betalth" oder "hefft betalth". Da die Namen und Bemerkungen in einer gleichmäßigen Schrift notiert wurden, ist anzunehmen, daß es sich um Aufzeichnungen einer mit der Einnahme der Schatzungsgelder beauftragten Person handelt, die dem Vergleich mit der Solliste ‑ jenem Register von 1565 ‑ dienen sollten.
Bei einem Vergleich der Bruchstücke mit dem edierten Register von 1565 fällt die grundlegend geänderte Reihenfolge der Namen innerhalb der einzelnen Orte auf. Einige Namen werden 1568 überhaupt nicht genannt. Es liegt die Vermutung nahe, daß die Bruchstücke die Personen in der Reihenfolge aufführen, wie sie zur Zahlung der Steuer erschienen waren und diese abgeliefert haben. Fehlende Namen sind möglicherweise daraus zu erklären, daß Abweichungen erst beim Vergleich mit dem Register von 1565 festgestellt wurden. Die für die Schatzung von 1543 bekannte Vorgehensweise bei der Steuereinnahme könnte danach auch für das Jahr 1568 zutreffen. So bestellten die Schatzeinnehmer beispielsweise innerhalb einer Woche alle Steuerpflichtigen des Kirchspiels Meschede zur Zahlung. Bei relativ hohem Personalaufwand und hohen Kosten für Verpflegung, Botengänge und Schreibdienste,6 kann es nur im Interesse der Arnsberger Kanzlei gelegen haben, den Zeitaufwand für eine Schatzung so gering wie möglich zu halten und abschließende Berechnungen nicht vor Ort, sondern an zentraler Stelle ‑ in Arnsberg ‑ vornehmen zu lassen. Daß dies auf Kosten der Genauigkeit ging, mußte dabei in Kauf genommen werden.7
Über die Umstände, die zur Anlage des Schatzungsregisters von 1580 führten, ist bisher nichts bekannt. Gordes vermutet die Türkenkriege als Ursache für eine 1583 bewilligte allgemeine Landsteuer.8 Dies erscheint auch für 1580 möglich, wobei zu diesem Zeitpunkt auch eine Schatzung, die ausschließlich dem Landesherrn zugefallen wäre, in Betracht gezogen werden muß.9
Das Register von 1580 umfaßt folgende Ortschaften: Garbeck, Höveringhausen, Leveringhausen, Frühlinghausen, Langenholthausen, Mellen, Wocklum,
Beckum, Eisborn, Grübeck, Asbeck, Horst, Binolen, Volkringhausen, Blintrop, Altenaffeln, Küntrop, Freientrop, Käsberg, Enkhausen, Stiepel, Albringen, Kirchlinde, Retringen, Wettmarsen, Mimberg, Deinstrop, Estinghausen, Wenningen, Dahlsen, Dreisborn, Ainkhausen, Melschede, Hövel, Herdringen und Habbel. Im Gegensatz zu dem Registerfragment des Jahres 1568 finden sich bei dem von 1580 wenige Zahlungsvermerke (32), ansonsten ist ähnlich wie bei dem älteren Register hinter den Namen der Vermerk "betalt" oder "dedit" notiert. Beim Vergleich mit den Sollbeträgen des Jahres 1565 kann bei einigen Namen eine Übereinstimmung der Beträge festgestellt werden. Wieder scheint die Reihenfolge der Namen willkürlich. Vermutlich richtet sie sich nach dem Erscheinen bei den Terminen für die Steuerabgabe, zu denen jeweils die Einwohner mehrerer Orte geladen wurden. Dies wird bekräftigt durch die ungeordnete Auflistung von Personen aus benachbarten Orten, die in fünf Fällen ersichtlich ist.10
In beiden Registern werden nur Hof‑ bzw. Familienvorstände sowie Knechte zur Besteuerung herangezogen; Adelige, Geistliche sowie die Bewohner städtischer Siedlungen (Balve und Affeln) fehlen. So kann für die vorliegenden Schatzungsregister eine Besteuerung der ländlichen Bevölkerung, bei der die Vermögensverhältnisse berücksichtigt wurden, angenommen werden. Die seit dem 17. Jahrhundert wiederholt eingezogene sogenannte Kopfsteuer, wonach jeder Einwohner über 12 Jahre ‑ mit Ausnahme von Studenten, Militärangehörigen und Armen ‑ besteuert wurde,11 ist für das Herzogtum Westfalen im 16. Jahrhundert bisher nicht bekannt.
Die fehlenden Steuerbeträge ermöglichen keine Aussagen zur sozialen Schichtung der Besteuerten im Vergleich zu den Registern von 1565 und 1631. Allerdings werden Überlegungen zur Demographie möglich. Die Zahl der schatzpflichtigen Haushalte betrug ohne Balve und Affeln etwa 284, wobei Knechte und Dorfschäfer nicht als Haushaltsvorstände gerechnet wurden. Schätzbar wird die Zahl der Einwohner des Amtes Balve im Jahre 1580, nimmt man wie für das Jahr 1631 je Haushalt ca. 7,3 Personen an.12 Demnach lag die Bevölkerungszahl der ländlichen Siedlungen bei ca. 2073 Einwohnern. Erstaunlich ist der Vergleich mit den Ergebnissen des Jahres 1565, in dem etwa 349 Haushalte angenommen werden können, was einer Einwohnerzahl von ca. 2548 Personen entspricht. Für das Jahr 1631 wird die Bevölkerungszahl des Amtes ohne Balve und Affeln auf 2032 Einwohner geschätzt. Demnach sank die Einwohnerzahl zwischen 1565 und 1580 um ein Fünftel und blieb schließlich bis 1631 ‑ trotz einer Differenz von 50 Jahren ‑ nahezu konstant. Der geringe prozentuale Anteil der Knechte (1,3 %) und Schäfer (0,4 %) im Jahr 1580 legt aber die Vermutung nahe, daß diese nicht grundsätzlich in die Besteuerung einbezogen waren und möglicherweise
nur bei guter wirtschaftlicher Lage besteuert wurden. Ihr Anteil ist 1565 mit ca. 11 % und 1631 mit 17,5 % bzw. 7,1 % wesentlich höher. Übernimmt man diese Anteile für 1580, muß davon ausgegangen werden, daß die Bevölkerungszahl im Jahre 1580 sogar weitaus höher lag als 1631. Es kann nur vermutet werden, daß der Bevölkerungsrückgang also vor allem in die Zeit zwischen 1580 und 1631 fällt und die Ursachen dafür in der raschen Abfolge verhängnisvoller Geschehnisse im Amt Balve gesehen werden müssen: Truchseß'sche Wirren, Hexenverfolgungen, Pestepidemien und Dreißigjähriger Krieg hinterließen deutliche Spuren, die sich auch in der Bevölkerungszahl widerspiegeln.
Hintergrund dafür, daß sich die beiden Registerteile im Melscheder Archiv erhalten haben, ist die Pfandschaft des Amtes Balve über mehrere Generationen hinweg in den Händen der Familie von Wrede zu Melschede. Teile der Amtsregistratur sind offensichtlich nach dem Tod des Amtsdrosten Hermann von Hatzfeld zu Wocklum, der fast vierzig Jahre ‑ von 1561 bis 1600 ‑ amtierte, an den 1600 eingesetzten Drosten Stefan von Wrede übergeben worden. Darauf weisen auch flüchtige Notizen aus der Hand des Registerschreibers von 1580 hin, die Getreide‑ und Geldabgaben verschiedener Personen aus dem Amt Balve aufführen. Sie sind wahrscheinlich im Zusammenhang mit Abgaben an die Amtsverwaltung zu sehen und können sogar in Beziehung zur Schatzung stehen. Deshalb werden sie in der Edition an der Originalstelle aufgenommen, aber durch kursive Schrifttypen vom übrigen Text abgesetzt.
Für die äußere Beschreibung der vorliegenden Registerteile soll kurz bemerkt werden,daß es sich um ein Heft mit 70 ungezählten Seiten handelt, dessen Format die Maße 15,5 x 21 cm hat. Die demzufolge quer liegenden und einmal gefalteten Folioblätter wurden zusammengenäht. Die Bruchstücke des Jahres 1568 bestehen aus drei offensichtlich willkürlich zwischen die Blätter des Registers von 1580 gelegten Folioblättern. Eines dieser Blätter bildet den äußeren Einband des Heftes, etwa ein Viertel dieses Folioblattes ist abgerissen und fehlt. Auf der Rückseite steht die vermutlich bei der Amtsverwaltung notierte Beschriftung "Schatz‑Register des Ampt Balve". Die Transkription hält sich so genau wie möglich an die Vorlage. Großgeschrieben wurden nur Eigen‑, Personen‑ oder Ortsnamen, u und v sowie i und j wurden nach heutigem Gebrauch unterschieden.
Zeichen und Abkürzungen: d = Denar, Pfennig
[...]=Textverlust oder unleserliche Textstelle gg = Goldgulden
[ ]=Ergänzungen des Bearbeiters o = Ort (4 Ort = 1 Goldgulden)
[?] =Lesung unsicher ß = Schilling (Solidus)
Registerfragment von 1568
[Blintropl
[...]
Johan Boichhoff
Johan Weitekamp
Thonis Sasse
Rotger op der Geffmecke
Herman Putman
Gobbel Putmann
Herman Gras
[...]
Thonis op dem Gossewinckel
Scheverhoff Johan
Cristoffel Drathtoger
Korman in dem newen Hove
Johan Moller unde sin knecht
Johan Midderhoff
dey dorpscheper
Hynryck Honerth
[Mellenl
[...]
Johan Stuten vrow13
Hans Resse
Blesin Bolcker
Johan Aurman unde sin knecht
Lamberth Gobbel
Herman in dein Beisen
Thonis Ffiddel
Johan Vinnel
[...]
Jorgen Propper
dey dorpherde
Johan Ffryborch
dey dorpscheper
Herman Blocker
Lense Blocker
Telman
Auszug aus dem Schatzungsregister 1568 (Altenaffeln).
im jar [15]68 in Allen Affelen [=Altenaffeln]
Kestin Lynneman
Thonis Ffloghel
Ffrederyck Scheper
Hans Schror
Herman vor dem Doer
Johan op dem Werde
Johan Hesse
Larencis Planghe
Lamberth tho Collers
dey dorpherde
Bernth vor dem Kerckhove
Bernth Becker vor dem Kerckhove
Thonis Gyseler
[...]
Jorghen Witte unde sin knecht
Clas vor dem Loe
dey dorpscheper
dey ghude Johan
Thonis Spickerman
Clemmeth under der Linnen
Johan Droghe
Johan Slotman
Herman Zemme
im jar [15]68 [Küntrop, Freiendorf]
Bernth Taen tho Ffreissentrop
Herman Severryn tho Ffreissentrop
dey dorpscheper tho Kuntrop
Gorth Musschert tho Kuntrop
Herman Schotte tho Kuntrop
Jorghen op der Worth tho Kuntrop
Cencis op dem alden Hove
dey alde Johan Kersbry
Cencis Dalman
Blesin Boener
Thonis uff dem dusteren Hove
Thonis uff dem Kessenkampes vrowe14
Thonis uff den Kenpen`
Johan Aldehoff
[...]
Johan Kulinck tho Ffreissentrop
Lamberth Kulinck tho Ffreissentrop
Hynryck Schoff tho Ffreissentrop
Johan in dem Pyper
Else Remerdes tho Ffreissentrop
Tiges Taen tho Ffreissentrop
Tiges Glemmer tho Kuntrop
Hans Mas tho Kuntrop
Thonis Listy tho Kuntrop
Jorghen Ffoderholtz tho Kuntrop
Thonis Glemmer tho Kuntrop
Johan Kersborch tho Kuntrop
Thonis Stovecken dey hefft bezalth tho Kuntrop
im jar [15]68 in Herdringhe [=Herdringen]
Thonis Notteboem tho Herdringe
Johan Osbern tho Herdringe
dey Schomecker tho Herdringe
Johan Herdringes
Thonis Ffesse tho Herdringe
Kestin Ffessehoff
Lamberth Kordes tho Herdringe
Jorgen Scheper tho Herdringe
Johan Barthsch[e]rer tho Herdrynge
Johan Wever tho Herdringe
Thonis Swartekop tho Herdringe
Johan Husman tho Herdring
Johan Loeholter tho Herdringe
[...]
Hinryck in der Dreckstrate
Lense boven dem Hove tho Herdringe
Johan Smeth tho Herdringe
Johan Michaels tho Herdrynge
Bertolth Hoffnagel tho Herdrynge
Gerth Tulman tho Herdrynghe
Hynryck Gherdes soin16 tho Herdrynge
Hynryck Boese tho Herdringhe
Telman Dyderycus tho Herdryngen
[Oelinghausen]
Peter Rath tho Olinckhusen
dey bueknecht unde dey scheper tho Olinchusen
Humperth Rademecker tho Olinchusen
Thonis van Ninberge tho Olinchusen
Thomas Schulte tho Olinckhusen
Hans Willenherde tho Olinchusen
im jar [15]68 in Holthusen vor dem Lur [=Holzen vor dem Lüer]
Johan Bose
Herman Schulte unde sin knecht
Johan Walter unde sin knecht
Thonis Loeholter
im jar [15]68 [Habbel, Stiepel]
dey Schulte tho Habbelt
dey Schulte tho Stipel
Register von 1580
anno 1580 schatsedel des kespel Balve [=Kirchspiel Balve]
dey van Garbecke, Hoverinchusen, Leverinchusen und Frolinckhusen
[= Garbeck, Höveringhausen, Leveringhausen, Frühlinghausen]
Telman tho Hoverinchusen 5 gg
Urban Fricke
van Lowich Frick und Werner Freick 1/2 gg
Johan Genseners
Tonißs Kissauwer
Steffen Becker
Johan Rademecher
Tonißs Brauchus 3 gg
Johan Bouer
Johan Droge17
Tonißs Gorises18
Thomaß Frontz
Blesin Winterhof
Stofel Kromcke
Johan Droge
Bernt Berttolt
dey Schulte Frolinchusen
Jasper Muileick
Wilhelm van Leverinchusen
Frederich Spikerman
Jaspar Frantz
Blesin Klute
Hinderich Smet
dey Langessche
Toniss Frone
Jacob to Hover[inghausen]
und vor Joheneken 1/2 gg
Peter Bussche
Johan Snor
Johan Gockel
Loduwich Blomken
Johan Kaucke
Hans Becker
Blesin Sperinck
Johan Smol
Timmer Tonißs
Herman Losse
Loduwich Losse
Dirich Pugelschot
dey Schulte
Orban Winke
dey Scheper to Ga[r]bbecke
dey Scholler 1 gg
Hans Pungelses
Johan Smidt
Johan Losse 1 [?]gg
Peter Benseler
Humpert Frantz19
Smalbremken Gert
Johan Kromke
Gert of dem Kerchove
Johan Smalle
Tonis Brauchußs noch 2 goltgulden van wegen der Brauchuser kinder
Johan Schror to Hover[inghausen]
Frederich Blancke
Albert Kotter
eintfangen van Hereman Ckuler zu Ckerbern 20
2 mude rogen und an deine selve eintfiangen 2 mude gerlen karness und 1 malder harve
eintfangen van dem Grote zu Beckhem21
4 ½ mude rogen und 4 ½ greißen kornes van Cklote zu Affelen eintfangen rogen 1 malder
ant ckorne 1 malter ant haveffern eintfange 4 malter
van Kordess Johan zu Beckheime22 eintfangen ant ckarne 5 mude
[...] zu Wellichhusse [?] heifft geiffen 10 mude rogen
Dirich Schulde zu Elliken [?] heifft an rogen 4 mude
geissen karne 6 mude
malger ass haffer 3 ½ roge
och an ckarne 3 ½ mude
Joh[a]n Bockman zu Follichussen23 heifft an ckarne gebacht 10 ½ mude
Blesin Schulte tho Wolckehem24
sin knecht
Johan Bockmans zu Follichhussen heifft och [g]effen 4 ½ mude ckarness vor
rogen geiffen [2 ½ mude]
noch 3 rogen, mocht 10 ½ mude ckorness
Tinen zu Vollighussen25 heifft och eintfange 10 mude ckarness
van Thonis in der Ho[rst] 3 mud rogen und 3 mude geissen ckarns
van dem Grotten zu Bechemen 26 haveren 6 mude
van Thonis in der Ho[rIst eintfängen 1 malder haveren
van Theinen zu Wollichußen27 eintfangen 3 ½ haveren
Holthußen [= Langenholthausen]
Blesin Severin
sin knecht
Johan Pauwell
Herman Baulman 4 gg
Hinderich Grote 1 o
Herman to Benckampen
Herman Feder
Herman Wichart
Dirich van Dresel
Frederich im Rade
Heneke Propers
Johan Dicks
Tonis Goriß
Jasper Timmer
sin knecht
Johan Stamer
sin knecht
Herman of der Becke
Hinderich Westick
Herman Schror
Herman Gosschalck
Wilhelm Rese
Scheverhof Claus
Gosschalcks knecht
Melen [= Mellen]
Frederich Stute
sin knecht 1o
Johan Pingel
Lambert Gobel 1o
Johan Friberch
Tonis Feder
sin knecht
Johan Overman
sin knecht
Jasper Elinck
Blesin Bolcker
dey Bolckersche ander Hede
ehr28 knecht
Blesin Smale
Melcher Burmeister
Jorgen Propper
Lense Wever
Melcher Magge
[Wocklum]
Johan Schulte to Wockehem
sin knecht
Beckem [= Beckum]
Toniss Bate 1o
Tonis29 Lubeke
sin knecht
Tonis Moller
dey dorpscheper
Johan Greve
Hillebrant Johan
Johan Rese
Johan Witte
Blesin Wrage
Herman Propper
sin knecht30
Dirich Grote
sin knecht
Albert Schepper
dey Wulf
Johan Benseler
dey Fole
Leverman Herman
sin knecht
Arnt Top
Tonis an dem Berge
Esbern, Grubeke [= Eisborn, Grübeck]
Lentze Gesen
sin knecht
Herman Schulte to Esbern
Tonis Solck
Blesin to Grubeke
dey Schulte in den Plasse
sin knecht
Herman Locke
Tonis Dreses
Hinderich Kemper
Johan Schror
Herman in den Beisen
Lentze Gese
Aßbecke, Ho[r]st, Bynol [= Asbeck, Horst, Binolen]
Blesin in der Ho[r]st 3 1/2 gg
sin knecht 1o
Tonys to Bynol 4 gg
Johan Bentzeler 3 gg
sin knecht
dey Schulte in der Asebecke
sin knecht
Johan Romberch
Johan Wever
Rotger Schror, Karhover
dey fordeste Blesin in der Ho[r]st
Volckerinchusen [=Volkringhausen]
dey Schulte
Huckelinex [?]
Blesin Hotmecher
Herman vor dem Langenlo
dey scheper
Blesin op dem Over
Blesin Sussche
Johan Sossche
Johan Neve
Blesin vor den Bocke
sin knecht
ich have eintfangen van deint van Blintropt31
an forgelde vor 9 ploge und eigde ploge 5 ß veiniger 3 d
have eintfingen v[o]n deint van Aldenaffelen32
vor 9 ploge und up einder plog 5 ß winger 3 d
ich have eintfangen von den van Keßberen 33
19 ß dar van Halbelmant gefen 7 ß van Lammer Ckolless eintfangen 3 ß
van Hanss Ckalne eintfan. 2 ½ ß venige 3 haller
van dem Helter zu Alenaffel34 3 ß
van deint van Heverichusse35 eintfangen 1 daller
van ½ plage
van deint Garbe36 eintfangen 3 daller weynge 2 ß
zu Hoilhussen37 an plogen 16
dar van eyntfangen 2 daller und 19 ß myn 3 d
ich have eintfangen van Hinrich Semme 5 ß
weinger 3 d
eintfangen Eissberne38 van 9 plogen
von den van Forlichuß39 eintfangen 1 ½ daller und 9 ½ ß
van de van Beickheme40 eintfangen 2 ½ daller weinger 1 ß
van deint van Mellen eintfangen 1 daller und 21 ½ ß
van deint van Ckuntrop eintfangen 2 daller und 5 ß
deit selven mangelt an Aufferman und Ckurekop dusse 5 ß
van deint van der Assebe41 eintfanngen 14 ß und 3 d
van deint van Allffelen42 mangel 2 ½ plot und van deint van Keissberen mangel
8 ß
van deint van Frolich43 malgel noch 11 ß weynger 3 d
van deint von Garbecke malgel noch haluffe plo 2 ß und 4 ½ d
anno 1580
das dorf Blinttroffe [=Blintrop]
Lambert of den Brincke 2 1/2 gg
weniger ein ort schadt
und sin knecht 1 o
dey Kormansche 2 1/2 gg
und Jochem er44 knecht
Herman im Neddernhove
Stoffel im Neddernhove
Johan Moller 4 gg
sin knecht
Johan Sasse
Hennan Grashof
Hindrich of dem Hillebrande
Johan of dem Henerde
Johan of Weitekampe
Rotger of der Gefmeke
Johan Scheverhof
Tonis of dem Gosewinckel
dey Kopersche
de dorpscheper
Mydderhof
schadtseddel anno 1580 Aldenaffelen [=Altenaffeln]
Ro[t]gers fraue of den Werde 1 gg
Thonis Spikermans 1 o
Rotgers Mollers 1 o
Johan Slotman
Klaus Brocker
Johan Lineman 3 gg
Lambert Kollers
Johan Boeners
Dirich Hages
Tonis Giseler
Johan Temelman
Bernt vorm Kerckhove
Claus Flogel
sin knecht
Johan Hesse
Claus Lomann
sin knecht
Laurencis Claußs
sin knecht
Frederich Scheper
Jorgen Witte
sin knecht
dey dorpscheper
geleiffer Johan Wedeines deiner [?] 4 ½ malder ckorns
harveren 10 ½ malder
Kunttrof und Freissendorf schatseddel [= Küntrop, Freientrop]
Dirich Prigers 1 o
Jorgen Prigers 1 o
Tonis Timmerman 1 o
Johan of dem Kathove 1 o
Johan Kulinck 1 gg
Stuveken
Herman Schotte
dey Wedduwe in der Smitten
Tonis Overman 1 o
Jasper Rennertz
Tonis of der Wort 1/2 gg
dey dorfscheper
Hinderich Schof
Tiges Tan
Kort Foderholtz
Johan Maß
Herman Severin 4 gg
Johan in dem Pipen
Bemt Tan
sin knecht
Tonis of den Kemppen
Tonis Keseberch
Censis Dalman
Gert Musschart
Blesin Boner
sin knecht
Toniss Kesebergs knecht
Cencis Delberch
Tiges Glemmer
Johan Putman
Herman Barchof
anno 1580 schatsedel Kesseberge [= Käsberg]
Johan Hagen
Herman Kluitter
Henecke Fogel
dey Koningessche
Heneke Voß
heven herckommen gedantt eint mud rogen van wegen Johan Werder
Thonis Weyncke zu Lansede45 gedant 2 mud rogen
deim Follen zu Beickheime46 gedant 1 mud hoveren
der Rehter [?] eintfangen 4 mude harven
Johan Ckulen gedant van vor deintdem [...] 1 mude rogen
deine Wiffer up der borckt eint ½ mude rogen
Dirich Waltmede eint halt mude ckarnes
her Ckelmelen geleiffer 7 mude rogen
Heincke zu Lanschede47 gedant 1 mude rogen
Frischger zu Lanschede gedant 1 mude rogen unde _ mude ckarns
Eyffert Scherder zu Holffel48 gedant 1 mude rogen
anno 1580 schatseddel das kespel van Enckhusen belangende49
[= Kirchspiel Enkhausen]
dey Schulte to Stipel
Schulte Kerckelinde
dey Schulte zu Weninchusen 50
Jorgen van Dreisseberge 51
Melcher Dreisebus
Lentze of der Ban
Kort Schulte to EStin52
Maggen frau
er53 knecht
K[...] Schulten Knecht
Kestin Holinde to Kerckelinde54
Tonis de Middelste
Kestin Werner to Retterin55
Lentze Slinckman
Johan Seimer to Wetmasse56
Evert Muddeken
Herman Solcken
Gert Lenger tom Hovel57
Tonis of dem Putte
Lever Schotteler
Johan op der Wort
Johan Top
Lambert Scheper
Evert Rathovet to Retterin
dey Schulte to Minberge58
Johan Schotler to Wetmasse
Johan Top to Deinstrop
Jasper Henemans Frau
Gort Kestin
dey Schulte to Enchusen59
Hinderich Kalthof
Schulten knecht to Enchusen
Gort Kestin to Estin60
dey Smet to Dalhusen61
Hinderich Kremer to Enchusen
Jurgen Hake to Wetmasse
Hinderich Becker
Jorgen Schepper
Tonißs Schror to Enchusen
Enynchusen [= Ainkhausen]
Kestin in der Hecmeke
Humpert Frantz
Johan Storm
Peter Kolthof
Abraham Solcken
Lentze Stoppelpat
Melschet [= Melschede]
dey Schulte Melset
dey dorpscheper
Johan Rese
Merten Witte
Hovel [= Hövel]62
Jasper Neve
Herman Hulshof
Johan Scherp
Herman Scheltte
Flor Runtstock
Tonis Bredecker
Rotwurm Albert63
dey dorpscheper
Evert Schror
Hinderich B64
Herman Daneve
Herdringen anno 1580 schadtseddel
Lambert Kordes
Bertolt Haffhnagel
Johan of dem Kuttenborn
Johan Hofnagel
Remert Grutter
Jasper Husman
und sin knecht
Gert Dircks
Jorgen Schoppers
Hinderich Frerkes
Jacob Tulman
Lambert Holwinkel
Johan Schomecher
Johan Loholter
Auszug aus dem Schatzungsregister von 1580 (Herdringen).
Lambert Nottebom
Johan Oßbern
Hinderich op der Dreckstate
Peter op dem Werde
dey dorpherde
dey Schulte tom Habbel
und sin knecht
Peter Radt
Tonis Provener
Tornaßs Provener
Mester Bernt
dey Olingcker65 scheper
Johan Herdringe
Anmerkungen:
1 Die Schatzungsregister des 16. Jahrhunderts für das Herzogtum Westfalen. Teil 1: Die Register von 1536 und 1565. Hrsg. von Reinhard Oberschelp unter Mitwirkung von Helmut Richtering. Münster 1971 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen; 30: Westfälische Schatzungs‑ und Steuerregister, Bd. 2).
2 Die Schatzungsregister des 16. Jahrhunderts für das Herzogtum Westfalen. Teil 2: Die Register von 1543 und Schatzungen des Adels von 1543 und 1549. Hrsg. von Hartwig Walberg unter Mitwirkung von Rico Quaschny. Münster 2000 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen; 30: Westfälische Schatzungs‑ und Steuerregister, Bd. 2).
3 Archiv von Wrede‑Melschede, Akte Nr. 1939.
4 Conrad, Horst: Eine Kopfschatzliste des Amtes Balve aus dem Jahre 1631. In: Der Märker, 27. Jg., 1978, S. 137‑152.
5 Dazu und zum folgenden vgl. Oberschelp, S. Xf.
6 Vgl. Walberg, S. 9.
7 Vgl. Oberschelp, S. Vllf.
8 Gordes, Franz: Die direkten Steuern im kurkölnischen Herzogtum Westfalen. Hüsten 1911, S.43.
9 Seit 1577 regierte als Kölner Kurfürst und Erzbischof Gebhard Truchseß von Waldburg, der zunächst die Ämter seines Vorgängers ohne Aufsehen fortsetzte. Erst 1582 bestätigte der inzwischen verheiratete Erzbischof seinen Übertritt zum Kalvinismus und beschwor damit die Truchseß'schen Wirren herauf, durch die das kurkölnische Sauerland stark betroffen war. Eine Steuerbewilligung zugunsten des Landesherrn durch die Landstände des Herzogtums Westfalen nach 1582 dürfte aufgrund der Spaltung in Anhänger und Gegner von Truchseß keine Mehrheit gefunden haben.
10 Die erkennbaren Gruppen waren: a) Garbeck, Höveringhausen, Leveringhausen und Frühlinghausen; b) Eisborn und Grübeck; c) Asbeck, Horst und Binolen; d) Küntrop und Freientrop; e) Stiepel, Kirchlinde, Retringen, Wettmarsen, Mimberg, Deinstrop, Estinghausen, Wenningen, Dahlsen, Dreisbom und Enkhausen. Zudem sind einige Steuerzahler nicht bei ihren Wohnorten, sondern unter anderen Siedlungen aufgeführt. Beispielsweise werden sechs Personen aus Hövel unter der Überschrift "Kirchspiel Enkhausen" notiert, obwohl für Hövel eine gesonderte Aufstellung vorliegt. Deutlich wird die falsche Einordnung auch bei Vergleichen mit dem Register des Jahres 1565.
11 Vgl. Conrad, S. 137.
12 Dazu und zum folgenden vgl. Conrad, S. 138. (Die Anzahl der Haushalte gibt Conrad ‑ einschließlich Balve und Affeln ‑ mit 341 an. Dies stimmt nahezu überein mit einem Register über die Abgabe von Rauchhühnern im Jahre 1631, wobei 340 Haushalte aufgeführt werden vgl. Polenz, Harald: Zur Geschichte des ehemaligen Amtes und der Stadt Balve. Balve 1980, S.221). Hildegard Ditt nimmt für das 15. bis 18. Jhd. als Mulitplikationsfaktor nur eine Zahl zwischen 4 und 5 an. Führt man die Berechnung mit dem Faktor 4,5 durch, ergibt sich folgendes Bild (ohne Balve und Affeln): 1565‑1570 Einwohner; 1580‑1278 Einwohner; 1631‑1252 Einwohner. Ditt, Hildegard: Ältere Bevölkerungs‑ und Sozialstatistische Quellen in Westfalen. Methoden der Auswertung. In: Ehbrecht, Wilfried (Hrsg.): Voraussetzungen und Methoden geschichtlicher Städteforschung. Köln 1979, S. 111‑ 128, hier S. 116f.
13 Frau.
14 Frau.
15 Verschrieben für "Kempen".
16 Sohn.
17 Name wurde gestrichen.
18 Name wurde gestrichen.
19 Name wurde gestrichen.
20 Käsberg.
21 Beckum.
22 Beckum.
23 Volkringhausen.
24 Wocklum.
25 Volkringhausen.
26 Beckum.
27 Volkringhausen.
28 ehr = ihr.
29 Name wurde gestrichen.
30 Wurde gestrichen.
31 Blintrop.
32 Altenaffeln.
33 Käsberg.
34 Altenaffeln.
35 Höveringhausen.
36 Garbeck.
37 Langenholthausen.
38 Eisborn.
39 Frühlinghausen.
40 Beckum.
41 Asbeck.
42 Altenaffeln.
43 Frühlinghausen.
44 er = ihr.
45 Langscheid.
46 Beckum.
47 Langscheid.
48 Hövel.
49 Stiepel, Holzen vorm Lüer, Herdringen und Kloster Oelinghausen gehörten zum Kirchspiel
Hüsten.
50 Wenningen.
51 Dreisborn.
52 Estinghausen.
53 ihr
54 Kirchlinde.
55 Retringen.
56 Wettmarsen.
57 Randbemerkung für diesen und die folgenden fünf Namen: tom Hovel = zu Hövel.
58 Mimberg.
59 Enkhausen.
60 Name wurde gestrichen.
61 Dahlsen.
62 Einige Steuerzahler aus Hövel sind unter dem Kirchspiel Enkhausen vermerkt.
63 Albert wurde gestrichen.
64 Name wurde gestrichen.
65 Oelinghauser.
Quelle :
SÜDWESTFALEN Archiv
Landesgeschichte im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Arnsberg
1. Jahrgang 2001 ISSN 1618-8934
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