Hier möchte ich vorab zwei Bücher nennen, die interessierte Besucher dieser Seite lesen sollten.
Buch 1
Die Synagogengemeinde Menden 1900 - 1942 von Franz Rose, Menden 1991
Buch 2
Menden im 19. und 20. Jahrhundert
Bürger und Parteien Rat und Verwaltung im Wandel der politischen Verhältnisse
Anton Schulte, Menden 1989
Buch 2, hier insbesondere
Exkurs: Die Mendener Rothschild-Familien Seite 48 - 53
und Kapitel 5 Juden und Judenverfolgung in Menden ( 1933 - 1945 ) Seite 131 - 142
einsehbar in der Präsenzbibliothek Stadtarchiv und in der Stadtbücherei Menden ausleihbar
Bekanntmachung der Königlichen Regierung
Beiblatt zum 41. Stück des Amtsblattes der Königl. Regierung
Arnsberg den 10.Oktober 1846
Nr.403 Annahme fester Familiennamen Seitens der Juden 1a 21701
Nachstehend wir das Verzeichnis derjenigen selbstständigen Juden des Regierungs-Bezirks Arnsberg,
welche in Gemäßheit der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 31. October vorigen Jahres einen festbestimmten und erblichen Familien-Namen angenommen haben resp. den früher bereits angenommenen fortführen werden, zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Arnsberg, den 15. September 1846 - Auszug -
791 Dinkelspiel Abraham Menden Dinkelspiel
792 Frankenberg David Menden Frankenberg
793 Frankenberg Jacob Wittwe Menden Frankenberg
794 Heimbach Nathan Menden Heimbach
795 Reifenberg Joseph Menden Reifenberg
796 Romberg David Menden Romberg
797 Romberg Joseph Menden Romberg
798 Romberg Moses David Menden Romberg
799 Rothschild Aron Menden Rothschild
800 Rothschild Leser Menden Rothschild
801 Rothschild Moses Menden Rothschild
802 Sternfeld Moses Menden Sternfeld
803 Sternfeld Samuel Menden Sternfeld
804 Sternfeld Simonette Wwe. Menden Sternfeld
805 Wallach Joseph Menden Wallach
Die Synagoge zu Menden
Strasse
Ecke Synagogengasse Hochstrasse
Hausnummer
alt 92 siehe Nr. 286
alt 93 siehe Nr. 286
Parzelle165
Besitzer Stand 1829
286 Jüdische Gemeinde
Besitzer nach Taxlisten ab 1785
92 Caspar Diederich Hatting (+1820)
93 Erben Nadler Johann Henrich Lillotte gnt. Schlieper (+1777)
Beschreibung nach Taxlisten ab 1785
Parz |
Nr |
Besitzer |
Art |
Fuß lang |
Fuß breit |
Fuß hoch |
Lehm-Wände |
Pfannen |
165 |
92 |
Caspar Diederich Hatting |
WH |
45 |
30 |
15 |
14 |
4250 |
165 |
93 |
Erben Johann Henrich Lillotte |
kl. WH |
26 |
14 |
14 |
8 |
x |
165 |
286 |
Jüdische Gemeinde |
Synagoge |
12,5 m |
9 m |
7 m |
|
|
Bewohner nach Bevölkerungsliste 1815 - 1 -
Stadt Menden |
Haus Nummer |
Zahl der Familien |
Zahl der einzelnen Bewohner |
Dienende |
Summe aller Seelen |
Katholiken |
||||||||
Namen |
von |
von |
Erwachsene |
Knechte Gesellen Jungen |
Dienstmägde |
|||||||||
der Bewohner |
1 bis 8 |
8 bis 12 |
über 12 |
J |
A |
J |
A |
|||||||
Casp. Diederich Hatting (+1820) |
92 |
1 |
m |
w |
m |
w |
1 m |
1 w |
|
|
|
|
2 |
2 |
Tagel.Joh.Wilm Hatting (+1837) |
93 |
1 |
m |
w |
1 m |
w |
2 m |
2 w |
1 |
|
1 |
|
5 |
5 |
Gebäudemutterrolle
Flur |
Parcelle |
Nummer der K-T |
Name |
Gebäude |
Klasse |
Reinertrag |
erworben |
von |
veräußert |
an |
XIII |
165 |
301 |
Judenschaft |
Synagoge |
7 |
18 |
|
|
|
|
Besitzveränderungen in den Grundbüchern
2481
165 |
am 27.2.1847 länger als 10 Jahre Jüdische Gemeinde - Synagoge |
Gebäudeveränderung bis 1838
92 Tax 1809 Caspar Diederich Hatting WH 245, Tax 1825 Caspar Diederich Hatting gelöscht,
93 Tax 1809 Johann Wilhelm Hatting WH 80, Tax 1825 Johann Wilhelm Hatting gelöscht
286 Tax 1823 Jüdische Gemeinde Synagoge 1495
Istzustand 2008
92 u 93 1821 abgebrochen
286 1821 neugebaut 1952 abgebrochen, siehe Bilder
In der Pogromnacht 9.-10.November 1938 wurde die Synagoge geschändet, die Fenster zertrümmert, die heiligen Geräte beschmutzt und auf die Straße geworfen, die Inneneinrichtung angezündet.
Das Feuer wurde gelöscht.
Am 5. Mai 1939 Kaufvertrag zwischen Vertretern der Jüdischen Gemeinde und dem Käufer Anstreichermeister Wilhelm Echt, die Synagoge wurde für RM 7.000,00 zwangsverkauft.
Außerdem hatte der Käufer noch RM 1.400,00 an das Deutsche Reich zu zahlen.
Obwohl die Parteileitung lt. Schreiben vom 29. April 1939 verlangte das die Synagoge sofort niedergelegt werden sollte, überstand sie den Krieg.
In einem am 14. September 1951 vor dem Wiedergutmachungsamt beim Landgericht Arnsberg zwischen der Jewish Trust Corporation for Germany, London, und dem Anstreichermeister Wilhelm Echt geschlossenen Vergleich wurde vereinbart, das Herr Echt an die Jewisch Trust Corporation eine Zahlung von DM 6.000,00 zu leisten hatte. Ferner wurde Herr Echt verpflichtet, die Synagoge bis zum 31. Dezember 1952 auf seine Kosten abreißen zu lassen.
(Quelle: Die Synagogen-Gemeinde Menden 1900-1942 von Franz Rose 1991)
Gedenkstätte mit den Namen der vom NS-Terror betroffenen Personen
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Kontakt:
Wolfgang Kißmer
Wasserstrasse 14
58706 Menden
Tel: 02373-2953